Figuren Magazin

15. Internationales Sammlertreffen 15. bis 16. Oktober 2004

 

Das stets im Herbst im hessischen Bad Nauheim stattfindende internationale Sammlertreffen mit anschließender Figurenbörse ist vorüber.

Ähnlich wie im letzten Jahr waren die Händler und Sammler wieder auf drei - weit auseinander gelegenen- Hotels verstreut, wobei sich das Gros in dem am Ortseingang von Bad Nauheim gelegenen Hotel Rosenau einfand. Bedingt durch die Tatsache, dass Parkplätze dort selten und begehrt waren und die große Entfernung zum Stadtkern, mit seinen schönen alten Restaurants und Kneipen zu Fuß kaum zu bewältigen war, blieben viele Sammler notgedrungen vor Ort. Der 2003 in Bad Nauheim faktisch nicht stattgefundene Zimmerverkauf feierte im "Rosenau" seine Wiedergeburt. Hier wurden jedoch all die Sammler vermisst, die sich im Nachbarort Friedberg eingemietet hatten. Am Donnerstag und dem folgenden Freitag entwickelte sich auf den Fluren das aus früheren Jahren gewohnte hektische Treiben. An das Flair vergangner Jahre im Parkhotel konnte aber - schon wegen der begrenzten Anzahl der Zimmer - nicht angeknüpft werden.

Der Freitagabend begann mit einem Buffet im Restaurant des "Rosenau" und fand seinen Fortgang mit einem interessanten Vortrag - gehalten von Sören Sörensen - zu den Bemalvarianten der Lineoltiere aus der Serie der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Zwischenfragen galten vorwiegend den Preisgestaltungen. Da sich diese, auf Grund der Seltenheit dieser Figuren, jedoch meist im Bereich "Liebhaberpreis" bewegen, konnten hierzu keine eindeutigen Antworten gegeben werden.

Die Figurenbörse am Samstag war traditionell wieder Höhepunkt des Sammlertreffens. Da die Aussteller nun wiederum aus den verschiedenen Hotels anfahren mussten waren die Parkmöglichkeiten vor dem Dolce am Kurpark heiß umkämpft. Dazu kamen dann auch noch zum Überfluss diejenigen, die erst am Samstag angereist waren. Gegen ein Entgelt von 25,00 Euro wurden auch diesmal wieder Besucher frühzeitig mit den Händlern um 8:00 Uhr eingelassen. Offiziell öffnete die Messe um 10:00 Uhr für das zahlende Publikum seine Türen.

Auf den Tischen im großen Saal, dem Foyer und der Empore war ein großes und vielfältiges Angebot an Figuren aus Masse und Plastik, Fahrzeugen und sonstigem Zubehör zu finden. Wie auf dieser Messe üblich, waren neben den traditionellen Marken Elastolin und Lineol auch sehr viele Neuproduktionen sowie Fertigungen aus Metall vertreten.

Stark umlagert war der Verkaufs- und Infostand des Figuren Journals®. Neben dem dort exklusiv vertriebenen Kunststoff-Figuren Sammlerführer 2004/2005 und dem neu erschienen Lineol-Bilderbuch 2004 von Holger Timm und Peter Pfefferkorn wurde eine Fülle von Fachliteratur vorgestellt. Dieses reichhaltige Angebot an Sammlerliteratur wurde von den Besuchern begeistert angenommen.


Das reichhaltige Angebot von Fachliteratur am Stand des Figuren Journals.

Auf großes Interesse stieß auch die Neuveröffentlichung von Dr. Wilhelm Scharenberg. Dieses Buch ist vornehmlich der großen Zahl der weithin unbekannt gebliebenen ungemarkten Massefiguren gewidmet. Über 10 Jahre recherchierte der Autor auf diesem weitgehend unbekannten Gebiet. Über seinen Besuch an unserem Stand haben wir uns sehr gefreut. Stark nachgefragt waren ebenfalls die schon lange im Buchhandel vergriffenen Bände 1 und 2 der Theriault`s Auktion in Annapolis, Maryland 1990. Bei dieser Veranstaltung wurden die Restbestände des ehemaligen Hausser Musterzimmers versteigert. Die beiden Kataloge zeigen einige der schönsten Dioramen, Tiergehege, Zoogebäude und viele Raritäten. So sind zum Beispiel die "Tigerjagd", die "Hausser-Schule" und die Arche Noah abgebildet.

Norbert Schrepf, der technische Leiter des Figuren Journals, konnte all denen, die sich über eine günstige Bannerwerbung oder das Betreiben eines online Shops im Internet informieren wollten, einen Ein- und Ausblick auf das bald noch stark verbesserte Figuren Journal geben.

Schon zum gewohnten Bild gehörte das große Angebot von Timpo Toys Figuren am Stand von Peter Bergner (PB Toys Köln).


Timpo Toy Figuren im Angebot von Peter Bergner.

Ein reichhaltiges Angebot an Massefiguren und alten Fahrzeugen hatte auch diesmal wieder Thomas Fink anzubieten.

Die Herzen aller 4-cm Kunststoffsammler schlugen auch diesmal am Stand von Michael Cremerius (Germania Figuren) höher. Wie im Vorfeld versprochen, präsentierte er den überwiegenden Teil seiner Neuschöpfungen sowohl als Rohling, als auch als fertig bemalte Figur. So war unter anderem eine noch unbemalte "römische Schildkröte" im 4 cm Format zu bewundern. Der überwiegende Teil der Neuheiten - über vierzig verschiedene - fiel aber dieses Mal auf Figuren der 7 cm Größe. Kelten, Angelsachsen und Burgunder wurden neu ins Programm aufgenommen. Ebenso ein Zug Nürnberger Kaufleute, die originalgetreu nach einem Stich von Alfred Dürer und Gemälden von Hohlbein dem Jüngeren modelliert wurden. Prunkstück, viel beachtet und hoch gelobt, war sicher der neu geschaffene griechische Kriegselefant. Auf dem imposanten Tier befinden sich vier Mann Besatzung im Kampfturm. Viele Besucher verließen die Börse mit einem solchen Elefanten unter dem Arm. Immer wieder bewundernswert ist die Schnelligkeit, mit der die Firma Germania Figuren neue Figurenserien entwickelt und verwirklicht. So kündigte Michael Cremerius bis zur Frühjahrsmesse 2005 in Friedberg die unglaubliche Zahl von 200 neuen Fußfiguren, 25 Reitern und 2 Elefanten an. Damit ist Germania Figuren wohl unbestritten die kreativste Firma auf dem Gebiet der Plastikfiguren-Neuproduktion.

Ein viel beachtetes und farbenfrohes Highlight war der Einzug der römischen Legionärstruppe "Vigila Romana" aus Wintrich an der Mosel. Die Gruppe, die sich original nach dem Vorbild der 22. Legion kleidet, war auf Einladung von Michael Cremerius nach Bad Nauheim gekommen. Während der Börse patrouillierte die Gruppe durch die Säle und exerzierte unter lateinischen Kommandos. Eine, wie wir fanden,sehr gelungene Abwechslung.

Auf dem Tisch von Peter Müller war ein interessantes Schaustück vom Josef Tonn, dem Chefdioramenbauer von Hausser, zu sehen. Allerdings nur kurz, dann wurde es von dem strahlenden neuen Besitzer abtransportiert. Das Schaustück zeigt den Angriff auf eine mittelalterliche Burg. Normannen und Wikinger der 7 cm Größe belagern und erstürmen eine Festung. Ein Belagerungsturm, eine Blide, zwei hölzerne Brustwehren und Teile des Feldlagerzaunes sind auf dem Diorama zu sehen. Solche Originale werden selten zum Verkauf angeboten und "adeln" sicher jede Sammlung.


Ein wunderschönes Tonn-Diorama zeigt den Angriff auf eine Burg.

Hervorzuheben sind auch diesmal die Neuerscheinungen der Firma Janetzki Arts aus München. Seit der Premiere auf der Figurenbörse in Friedberg in diesem Frühjahr, hat das Team um Hans-Jürgen Janetzki sein Programm um den Prinzen Eisenherz und die Ritter der Tafelrunde in der 7 cm Größe stark erweitert. Gawain, Tristan, Egil zu Pferd, verschiedene Wikinger und der Prinz selbst in verschiedenen neuen Darstellungen - auch auf Vignetten - sind hinzugekommen. Neu ist auch die Serie von Amazonen um deren Königin Penthesilea, die der Sage nach auf Seiten der Trojaner vom griechischen Helden Achilles getötet wurde. Mit zwei Winnetoudarstellungen präsentierte H.-J. Janetzki die Ersten, der von vielen Fans schon lange erwarteten, Karl May Figuren. Seine Ankündigung, die Serien ständig zu erweitern und ein Blick auf einige Entwürfe und Modelle lassen uns noch viel aus diesem Hause erwarten.


Eisenherz Figuren von Janetzki Arts.

Mittlerweile auch ein gern gesehner Gast auf allen Figurenbörsen ist die Firma HSTSS (Holger Scharbau Toy Soldiers & Scenics) aus Heidelberg. Das Unternehmen ist offizieller King & Country Händler in Deutschland und stellte wieder einmal ein großes Sortiment von Modellen und Figuren aus den Epochen Römisches Imperium, 2. Weltkrieg, Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg und der napoleonischen Ära vor.

Wunderschöne Dioramen und Umbauten waren auch diesmal am Tisch des "Figurenkobold" Roland Schaffrin zu bestaunen. Ein von einer Wolfsmeute gehetzter Planwagen auf wilder Flucht zog den Blick ebenso auf sich, wie ein Wikinger Drachenschiff.


Ein Kobold-Diorama zeigt den Angriff von Wölfen auf einen Planwagen.

Neues gibt es auch vom Frankfurter Figurenhersteller Günter Kaus. Orientiert an den Eisenherzbänden von Hal Forster, hat er für den von Hausser produzierten Rammbock eine Bedienungsmannschaft geschaffen. Exakt nach der Comicvorlage wird das schwere Gerät nun von acht hunnischen Kriegern angeschoben. Die in bewehrter Qualität bemalten Hunnen eignen sich natürlich auch für andere 7 cm Plastikgerätschaften der Firma Hausser.

Eine weitere gelungene Figur stellte Günter Kaus mit einem gebückt, einen Stein aufhebenden, Normannen vor. Dieser ergänzt perfekt seine bereits in Friedberg gezeigten Steinhaufen und den uns allen bekannten Steinträger von Hausser.

Auf der Empore entdeckten wir am Stand der Firma Egon Braun aus Lüneburg eine beeindruckende Darstellung der Tafelrunde König Arturs. Artur und seine 11 Gefolgsleute fanden sehr viel Beachtung und manch ein Besucher verließ die Börse mit diesem wirklich sehr gelungenen Set.


Die Ritter der Tafelrunde am Stand der Firma Egon Braun.

    
Datum: 19.10.2004
Autor: Volker Reichmann
Fotos: Norbert Schrepf


Die neuen Hausser- und Lineol-Bücher fanden reges Interesse bei den Sammlern.


Ein reichhaltiges Angebot an alten Blechfahrzeugen.


Ein reichhaltiges Angebot an Hausser Plastikfiguren.


Massefiguren so weit das Auge reicht.


Neufahrzeuge in der 7cm Größe.


Germania Figuren - Michael Cremerius.


Auch die Versehrten der Schlachtfelder wurden bei der Firma Cremerius nicht vergessen.


Legionäre der 22. Legion zu Besuch auf der Figurenbörse.


Original Tonn Diorama am Tisch von Peter Müller.


Winnetou von Janetzki Arts.


Historische Figuren von King & Country.


Fahrzeug von King & Country bei HSTSS.


Ein Kobold-Diorama.


Die fehlende Besatzung für den Hausser Rammbock von Günter Kaus.

Die Besucherzahl erschien uns gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Genaue Zahlen liegen der Redaktion hierzu leider nicht vor. Das ersparte zwar einerseits das sonst übliche Gedränge im "großen Saal", ging aber auf Kosten der Umsätze der Händler und Aussteller. Deren Meinung zu der diesjährigen Veranstaltung war zum großen Teil gedämpft optimistisch. Die Rückkehr zum Zimmerverkauf konnte jedoch das Manko, dass nicht alle Sammler unter einem Dach unterkommen konnten oder wollten, nicht aufwiegen. Das größte Ärgernis wurde jedoch von vielen Ausstellern darin gesehen, dass sich Hotel und Veranstaltungshalle an zwei unterschiedlichen, doch recht weit voneinander entfernt gelegenen, Orten befanden. Dieses Problem wird sich aber von den Veranstaltern nicht ohne weiteres lösen lassen.

 

Leserkommentare

Mitglied , 06.11.2007: hallo 
 
für mich ist es neuland sammle erst seit 6 monaten  
aber es sind suuper fotos 
 
bitte mail mir wann die nächste börse ist 
 
gruss aus aigen in österreich 
 
gerhard

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