Die 1. Sammlertage in Neustadt können sicherlich als ein ganz großer
Erfolg angesehen werden. An drei Tagen drehte sich in der Heimat der Hausser Fabrikstätten für die Sammler alles um "Elastolin".
Bereits bei der Eröffnung am Freitag, dem 12.9.2003 waren die Veranstalter von dem Andrang der Besucher total überrascht.
Die alte Weihnachtsfabrik von Herrn Müller-Blech platzte fast aus allen Nähten, als gegen 18.30 Uhr unter den Augen des lokalen Fernsehsenders NEC-TV der Hausherr seine Gäste begrüßte. Dieser gab das Wort weiter an die beiden Hauptverantwortlichen dieser erstmaligen und in dieser Form einmaligen Veranstaltung, Herrn Peter Müller und Herrn Erich Leistner.
Nach diesen beiden trat das Urgestein, Herr Rolf Hausser (94 Jahre), der letzte technische Direktor der Firma, der mit seiner Gattin dem feierlichen Rahmen einen Glanzpunkt aufsetzte, ans Mikrofon. Zu guter Letzt begrüßte auch der Bürgermeister von Neustadt die Anwesenden und wünschte allen gute und schöne Tage in seiner Stadt.
Danach öffneten sich die Tore zur Figuren-Sonderausstellung, die wieder einmal aus dem großen Fundus unseres Sammlerfreundes Peter Müller, unterstützt von einigen wunderschönen Dioramen, erbaut von dem ehemaligen Hausser-Mitarbeiter Erich Leistner, bestückt wurde.
Erstmalig wurde das beeindruckende Schaustück "Carthago" einem breiten Publikum vorgestellt. An der Instandsetzung und Fertigstellung dieses sehr großen Dioramas arbeiteten Herr Müller und Herr Leistner wochenlang.
Gespickt mit vielen erlesenen Stücken, phantastischen Geschenkaufmachungen und tollen Raritäten, war und ist diese Ausstellung ein Augenschmaus.
Am nächsten Morgen wurde auf dem Außengelände der alten Weihnachtsfabrik eine Figurenbörse mit angeschlossenem Kofferraummarkt abgehalten.
Alle Tische waren ausgebucht und das Angebot reichhaltig und gut.
Im Foyer der Weihnachtsfabrik fanden derweil zwei sehr interessante Workshops statt.
Zuerst zeigte Erich Leistner einer großen Menge interessierter Zuschauer viele Grundbegriffe und Tricks des Dioramenbaus.
Danach zog ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma Hausser, Herr Douglas Miller, die Zuschauer in seinen Bann. Er zersägte einen Figurenrohling, setzte diesen dann wieder in anderer Form zusammen und bemalte anschließend die Figur.
Gegen 15 Uhr traf sich die Sammlergemeinde fast vollständig im Biergarten von Peter Packert. Bei herrlichem Sonnenschein waren 120 Bratwürste im Nu verspeist. An den vollbesetzten Tischen – es hätten ruhig einige mehr sein können – wurde lebhaft gefachsimpelt.
Die Verkaufsräume vom "Puppendoktor Packert" waren, wie auch noch am Sonntagmorgen, geöffnet. Viele Sammler wurden auch dort fündig.
Um 20 Uhr war in der Gaststätte Rosenau ein großer Saal für ein geselliges Abendessen angemietet. Auch hier war man von dem sicher unerwarteten Ansturm der Sammler völlig überrascht. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt und es mussten sogar noch einige Tische extra herbeigeschafft werden. Das man etwas länger auf seine Bestellungen warten musste, da lediglich zwei Kellner im Einsatz waren, trübte die Stimmung nur gering.
Erich Leistner dankte in einer kurzen Rede all denen, die an der Durchführung und der Vorbereitung dieser Sammlertage beteilig waren und gab nochmals Treffpunkt und Uhrzeit zur Führung am Sonntag bekannt.
Am Sonntagmorgen waren zu unserem großen Erstaunen fast alle nach Neustadt gekommenen Sammler am vereinbarten Treffpunkt zu finden.
Erich Leistner führte die große Gruppe zuerst ins Werk II. Hier war früher die Geschäftsleitung, Teile des Lagers, die Kartonagenfabrik und der Erschaffer der unvergleichlichen Hausser-Schaustücke, Herr Josef Tonn, untergebracht.
Danach besuchten wir Werk I. Hier konnten wir, wie auch in Werk II, leider nicht direkt in die Gebäude hinein. Wie uns Herr Leistner erklärte, ist in diesen alten Gemäuern vieles baufällig und morsch. Ein Besuch wäre daher zu gefährlich gewesen.
Den Abschluss und Höhepunkt bildete dann die Begehung des Werks III, in dem heute die Firma Preiser ihren Sitz und ihre Produktionsstätten untergebracht hat.
Speziell für diese, erstmals in Neustadt stattgefundenen Sammlertage, hatte die Firma Preiser einen Tag der offenen Tür veranstaltet. Die Firmenführung und große Teile der Belegschaft waren anwesend. An einer der in Betrieb genommen Maschinen wurde ein kleiner Elefant, als Präsent und Andenken an diesen Tag produziert. Die kleinen Dickhäuter fanden reißenden Absatz. Im ersten Stock des Gebäudes war eine Ausstellung von Figuren und Schaustücken der Firma Preiser vorbereitet. An einem Verkaufsstand konnten die Besucher Figuren und Rohlinge aus dem laufenden Sortiment erwerben.
Als Sonderanfertigung anlässlich dieser einmaligen Veranstaltung wurde ein Figurenset "Schneewitchen und die sieben Zwerge" und ein kanadischer "Mounty" in einer Auflage von nur jeweils 300 Stück zum Kauf angeboten. Das Kaufinteresse war auch hier sehr groß.
Von allen Besuchern war während und nach den Neustädter Tagen nur Positives zu hören. Die Verkäufer auf der Börse und dem Kofferraummarkt waren mit ihren Umsätzen sehr zufrieden und die Sammler konnten so manches schöne Stück mit nach Hause nehmen.
Zur allgemeinen Zufriedenheit haben aber sicher auch die Unterkunftsmöglichkeiten und die Restaurants und Kneipen in Neustadt beigetragen. Übernachtungspreise mit Frühstück von 16-25 Euro und eine wirklich sehr reichhaltige und preisgünstige fränkische Küche wurden viel gelobt.
Als Fazit ist festzuhalten, dass die ersten Sammlertage in Neustadt ein absoluter Volltreffer waren. Es bleibt zu hoffen, dass es im nächsten Jahr das zweite Sammlertreffen an gleicher Stelle geben wird. Größtes Lob gilt Herrn Erich Leistner und Herrn Peter Müller, die fast im Alleingang diese Veranstaltung vorbereitet und möglich gemacht haben.
Vorführung im Preiserwerk
|