Während andere Auktionshäuser anscheinend unter dem Aderlass an die
Internetanbieter leiden, schwimmt das Auktionshaus & Galerie von Günter Schmitt
momentan gegen den Trend. Kein Sitzplatz war im "Dürener Wohnzimmer" mehr zu bekommen,
als am Samstag, dem 15. März 2003 unter anderem der zweite Teil der Sammlung von Ernst
Schnug versteigert wurde. Vier Telefone standen für Fernbieter bereit und waren fast
permanent belegt. Selten hat man in den vergangenen Jahren derart heftige Bietergefechte
erlebt. Bei manchen Losen zählten wir über 20 Gebote. Die Preisgestaltung war
dementsprechend hoch. Wie uns Herr Schmitt später mitteilte, hat er in seiner
langjährigen Tätigkeit noch nie eine so rege Teilnahme erlebt. Regelte sich der Endpreis sonst häufig über die Vorgebote, war es diesmal das Publikum
im Saal und an den Telefonen, das den Ton angab.
Aus dem sehr großen Angebot an Elastolin Plastikzubehör hob sich ein Siedlerplanwagen im Originalkarton mit einem Preis von
391,-- Euro (inkl. Auktionsgebühr) stark hervor. Aber auch die Belagerungstürme, Landsknechtsgeschütze und ähnliches
Zubehör erzielten sehr gute Preise. Der in den letzten Monaten zu beobachtende Preisverfall der in der dritten Bemalung
ausgeführten Hausserprodukte scheint gestoppt und sogar ins Gegenteil gekehrt.
Ein großes Konvolut an Elastolin-Blechfahnen, die mit einem Startpreis von 1.000,-- Euro angesetzt waren, wechselten für
3.378,-- Euro (inkl. Auktionsgebühr) den Besitzer. Zwei Figurenkonvolute mit frühen Lineolsoldaten, darunter viele seltene Darstellungen, wurden für 1.719,-- bzw. 2.134,-- Euro
(inkl. Auktionsgebühr) versteigert.
Für sehr viel Heiterkeit sorgte die Position 366. Nachdem bei dem ersten Aufruf kein Gebot abgegeben wurde, versuchte Herr
Schmitt im Laufe der Auktion immer wieder diese an den Mann zu bringen. Bei jedem erneuten Versuch war das Gelächter im
Saal groß.
Letztendlich ersteigerte er sie zum Schluss dann selber und konnte somit zum zweiten Mal in seiner Laufbahn eine Auktion
verzeichnen, in der ALLE ! Lose versteigert wurden. Herzlichen Glückwunsch hierzu vom Figuren-Journal.
Leider kam es im Vorfeld zu dieser Auktion zu einem sehr unschönen Vorfall. Während der Vorbesichtigung wurden aus einigen
Kästen, die größere Konvolute enthielten, einzelne Figuren entwendet. Herr Schmitt, der stolz darauf war, dass in den letzten 30
Jahren nichts dergleichen passiert ist, zeigte sich sehr enttäuscht über die Unterwanderung unserer Figurenszene durch solche
Kriminelle. Das Auktionshaus wird nun zukünftig die Kontrollen verschärfen und die Vorbesichtigungen werden wohl nie mehr in
der von uns so geschätzten ruhigen und familiären Atmosphäre ablaufen.
Hier noch drei der zu erwartenden Höhepunkte der nächsten Auktion am 10.5. 2003:
- Hitler in einer vom Werk durchgeführten beigefarben Versuchsbemalung. Die Figur ist sonst nur in schwarzblau bekannt.
- Der stürmende oder wilde Elefant von Lineol. Erstmalig unbespielt ohne Risse oder Farbabrieb.
- Panzer Lineol Typ 1. Weltkrieg in der ersten Lythoserie. Sehr, sehr selten.
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Der wilde Elefant von Lineol
Figur von A.H. in ungewähnlicher Bemalung
Lineol Tank in der ersten Lythoserie
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