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23. Deutsche und Internationale Zinnfigurenbörse in Kulmbach

 

Zinnfiguren sind - Verbindung zwischen Kunst und Kind - sie schildern alle Zeiten - da schreiten, stehen und reiten - kleinmärchenbunt aus jedem Land - Indianer, Ritter, Sachsen - und was der Schöpfer sonst erfand.

Mit diesem Gedicht von Joachim Ringelnatz beginnt das Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Kulmbach, Henry Schramm.

Pünktlich um 8:00 Uhr am Freitag, den 12.08.2011 begrüßte der Oberbürgermeister die Börsenteilnehmer und eröffnet die 23. Deutsche und Internationale Zinnfigurenbörse in Kulmbach.

Das Wetter meinte es in diesem Jahr gut mit den Ausstellern und den Besuchern der größten Zinnfigurenbörse in Europa. Angenehme Temperaturen - vor 10 Jahren wurden im "Bierstadel" auf dem Zentralparkplatz fast 50 Grad gemessen - brachten an den Börsentagen einen steten Besucherfluss in die Gänge, des auch in diesem Jahr wieder restlos ausgebuchten, Stadel. Über 180 Anbieter aus 16 Nationen, darunter Schweden, Letten, Russen und Kanadier, sorgten wieder einmal für das einmalige internationale Flair der Veranstaltung. Die ausländischen Besucher aus Italien, der Schweiz, aus Amerika, England und vielen osteuropäischen Ländern haben dieser Traditionsbörse auch in diesem Jahr wieder ihren unvergleichbaren Stempel aufgedrückt. Das Sprachengewirr im Stadel, die dicht an dicht gedrängten Verkaufsstände - auf Grund der ausgebuchten Börse und einer ellenlangen Warteliste wird hier noch jeder Quadratmeter ausgenutzt - macht die Zinnfigurenbörse alle zwei Jahre zu einem ganz besonderen Ereignis. Und doch hat sich trotz aller Tradition in den Letzen Jahren viel verändert. Waren Anbieter von vollplastischen Figuren noch Mitte der 90er Jahre ein nicht gern gesehener Gast und nicht wirklich erwünschte Konkurrenz zur flachen Zinnfigur, so hat sich dies mittlerweile gewaltig geändert. Die Anzahl der Produzenten und Anbieter von vollplastischen Figuren ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und auch die Entwicklung der Themen und der Motive ist sehr viel Vielfältiger geworden. Dies lässt sich auch sehr deutlich an der diesjährigen Sonderausstellung im Deutschen Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg in Kulmbach ablesen. Japanische Mangas, Science-Fiction-Abenteuer und Fantasy-Erzählungen wurden in Zinn umgesetzt und begeistern nun auch ein jüngeres Publikum.

Aber nicht nur halb- und vollplastische Figuren aus Zinn, sondern auch eine große Anzahl von Zubehörteilen wurden im Stadel angeboten. Mehrere Hersteller von Sammlervitrinen boten ihre Produkte zum Kauf an. Zum Bemalen von Rohware gab es Farben und Pinsel in großer Menge und das Angebot an Fachliteratur war schlicht unüberschaubar.

Elastolin Sammler konnten am Stand von Herrn und Frau Litterscheidt fündig werden. Einige attraktive Umbauten von Kutschen waren dort rasch vergriffen.

In der dem Stadel benachbarten Stadthalle waren Sammler und Liebhaber eingeladen im Rahmen einer Sonderschau eigene Dioramen und Figurenkompositionen zu zeigen. Diese Arbeiten wurden vom Förderverein für das Deutsche Zinnfigurenmuseum prämiert. Die zu diesem Wettbewerb angemeldeten Arbeiten wurden in verschiede Wettbewerbskategorien - beginnen vom Junior bis hin zum Master - eingeteilt.

Die Bilderschau in diesem Artikel zeigt viele der eingereichten Figuren und Dioramen.

Der Auszug aus den Wettbewerbsbedingungen verdeutlicht, wie Figuren und Dioramen unterschieden wurden.

"1. Maßgeblich für die Unterscheidung zwischen Dioramen und Figuren ist die Inszenierung eines imaginierten Raums einerseits und die Konzentration auf die Ausgestaltung der Einzelfigur oder Figurengruppe andererseits. Dioramen, historische oder genrehafte Szenen, werden in einem komplexen Beziehungszusammenhang gestellt, müssen differenzierte Bedingungen erfüllen, wie die Kombination und Komposition von Perspektive, Lichtführung, Tiefenwirkung und historischer Authentizität, wobei der Fantasie ein relativ weiter Rahmen gesteckt werden kann. Bei den Figuren liefern die kunsthandwerklich/künstlerische Fassung der Figur sowie die historische Richtigkeit die maßgeblichen Bewertungskriterien. Der Einlieferer legt fest, in welcher Kategorie sein Exponat konkurrieren soll".

Für die Besucher der diesjährigen Börse, von denen viele wohl einen Kurzurlaub eingeplant hatten, denn man sah sie an allen drei Börsentagen im Stadel, war diese Veranstaltung sicherlich ein "Highlight" des Sammlerjahres 2011.

Als am Sonntag, dem 14. August pünktlich um 12:00 Uhr die Börse mit Böllerschüssen für beendet erklärt wurde, waren die meisten Aussteller nach diesem Marathon müde und erschöpft. Einig war man sich aber bei der Verabschiedung - wir sehen uns wieder zur 24. Zinnfiguren Börse vom 09.-11.08.2013.

    
Datum: 30.08.2011
Autor: Volker Reichmann
Fotos: Volker Reichmann

 

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